N wie ND-Filter

von Noah Lagemann

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N wie ND-Filter

Beginnt der Sommer, warten alle auf die ersten warmen Tage mit durchgehendem Sonnenschein. Also fast alle, nur Filmemacher und Fotografen, die keinen guten ND-Filter-Satz haben, wollen das Himmelsgestirn lieber meiden. Warum? Das erfahren Sie im folgenden Text.

Warum braucht man ND-Filter?

Es ist ein wunderschöner Tag, die Sonne scheint und alle freuen sich über das schöne Wetter. Nur Fotografen und Filmemacher wünschen sich in den meisten Fällen am liebsten die Wolken zurück. Aber warum? Mit starkem, ungedämpftem Sonnenschein können die meisten Kameras nur schwer umgehen. Dies ist bedingt durch den begrenzten Dynamikbereich, beziehungsweise Kontrastumfang des Sensors. Dieser kann nämlich nicht den gleichen Kontrastumfang wie das menschliche Auge einfangen. Extrem helle oder dunkle Bereiche  in der Szene enthalten also auf dem Bild der Kamera keine Details mehr und werden nur noch rein schwarz oder weiß dargestellt.  Besonders bei starkem Sonnenschein, zum Beispiel in der Mittagssonne, wird dies zum Verhängnis. Durch die Lichtintensität sind Schatten klarer und dunkler, da das Licht nur aus einer Richtung einfällt. Gleichzeitig sind bestimmte Bildbereiche wie der Himmel, oder die Sonne selbst sehr hell. All dies kann unter Umständen auf einem Bild oder Film nicht nur unangenehm aussehen, sondern auch die Möglichkeiten in der Postproduktion begrenzen und sollte deshalb vermieden werden. Doch möchte man unbedingt an einem sonnigen Tag fotografieren oder filmen, gibt es Abhilfe durch eine Art Sonnenbrille für Kameras, dem Neutraldichtefilter, kurz ND-Filter.

Diese kleinen Helfer sind Aufsätze, die der Anwender vor Objektiv anbringt. Dabei gibt es unterschiedliche Ausführungen und Stärken. In der Funktionsweise sind diese jedoch alle gleich. Das getönte Glas verringert die Lichtmenge, die einfallen kann. Dadurch wird das Bild zwar leicht dunkler, aber gerade in den hellen Bereichen des Bildes offenbaren sich so viele Details. Vereinfacht gesagt funktioniert der Filter genau so, wie eine Sonnenbrille die keine farbige Tönung hat. Manche Filmkameras besitzen im Body eingebaute ND-Filter direkt vor dem Sensor. Diese können dann, je nach Bedarf, ausgewählt werden. Bei allen Kameras, die kein derartiges Feature aufweisen, muss der ND-Filter vor dem Objektiv angebracht werden. 

Natürlich fordern nicht alle ND-Filter die gleiche Intensität der Tönung. Darum gibt es viele verschiedene Ausführungen. Zum einen kann zwischen unterschiedlich starken Tönungen gewählt werden, zum anderen werden auch Tönungsverläufe auf dem Filter in verschiedensten Formen von den Herstellern angeboten. Letztere werden meist genutzt um die Wirkung des Filters nur auf einen bestimmten Bereich, zum Beispiel den Himmel, zu beschränken.

Für den Grad der Tönung gibt es verschiedene Maßeinheiten. Am häufigsten ist als Richtwert angegeben, mit welchem Faktor sich die Belichtungszeit bei Anwendung des Filters verlängern muss, um die gleiche Helligkeit  zu erreichen, die das Bild ohne den Filter hätte. Von zweifacher bis tausendfacher Verlängerung ist hier alles möglich. Weiterhin wird die Tönung in ihrer Dichte oder Blendenstufen, um die das spätere Bild dunkler wird, beschrieben.

Natürlich gibt es bei ND-Filtern auch Unterschiede zwischen den einzelnen Herstellern und Preisklassen. Günstige Modelle neigen oft dazu, dem Bild einen leichten Farbstich zu verleihen. Aber auch teurere Filter müssen davon nicht immer befreit sein. Insbesondere bei extrem langen Belichtungszeiten kann es zu Farbverschiebungen kommen. Diese resultieren aus dem einfallenden Infrarotlicht, welches durch die meisten Filter nicht absorbiert werden kann.

Der ND-Filter ist unausweichlich, für jeden Fotografen und Filmemacher nötig, wenn bei starkem Sonnenlicht gearbeitet werden soll. Es lohnt sich in mehrere ND-Filter unterschiedlicher Stärke zu investieren. So kann man Bilder mit extrem langen Belichtungszeiten realisieren, aber auch eine einfache Verdunkelung des Bildes bewirken und wichtige Details sichtbar machen. So ist man für jeden Auftrag gewappnet. 

Noah Lagemann

Noah ist Mediendesigner, Konzepter und Kameramann bei J&J Media. Als Freigeist überzeugt er unsere Kunden durch innovative Designs und Ideen. Er ist für fesselnde Geschichten in unseren Filmen verantwortlich und setzt diese auch als Kameramann am Set um.

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