M wie Makro

von Noah Lagemann

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M wie Makro

Film und Foto kennen viele Teilbereiche, Makro ist ein ganz besonderer davon. So besonders, dass es spezielle Objektive, unzählige Ratgeber, sowie “How-to-Videos” und sogar eine eigene DIN-Norm gibt.

Was ist Makro

Jeder hat wahrscheinlich schon einmal eine Werbung für ein Erfrischungsgetränk gesehen. Häufig wird das Produkt sehr groß gezeigt. Wasser perlt an der Flasche herab und das ganze Bild strahlt pure Frische aus. Der Betrachter kann jedes noch so kleine Detail gut erkennen. Haben Sie sich schon einmal gefragt wie solche Bilder möglich sind? Genau hier kommt Makro ins Spiel, denn der Begriff bezeichnet in Foto und Film nichts anderes, als kleine Dinge bildfüllend bis übernatürlich groß zu fotografieren oder zu filmen. Dafür gibt es sogar einen vorgegebenen Standard des deutschen Institutes für Normen. Diese besagt, dass alles was auf einem Bild im Maßstab 1:10 bis 10:1 abgebildet ist dem Bereich Makro zuzuordnen. In der Praxis sind meist Abbildungen von 1:2 bis 1:1 üblich. Um derart detailreiche Bilder zu erzeugen bedarf es spezieller Ausrüstung.

Jedes Objektiv besitzt eine Naheinstellgrenze. Diese beschreibt den Mindestabstand des Objekts, welches fokussiert werden soll, zum Sensor der Kamera. Diese Distanz ist nötig, um das Motiv wirklich scharf darstellen zu können. Dabei hat nicht jedes Objektiv die gleiche Naheinstellgrenze, sondern schwankt in Abhängigkeit zur Brennweite. So fordern besonders Objektive mit sehr großen Brennweite eine hohe Distanz zum Motiv. Teilweise liegt die Grenze hier bei bis zu einem Meter und mehr. Um aber in der Makrofotografie besonders kleine Objekte bildfüllend darzustellen, braucht es logischerweise große Brennweiten oder sehr kurze Naheinstellgrenzen. Hier kommen die speziellen Makro-Objektive zum Tragen, die die meisten Objektivhersteller in vielen verschiedenen Varianten anbieten.

Die Wahl des richtigen Makro-Objektivs sollte nach dessen Einsatzzweck erfolgen. Will man einen besonders scharfen Hintergrund haben, so ist es ratsam ein Objektiv mit besonders kleiner Brennweite, etwa 15-25 Millimeter, und einer sehr kurzen Naheinstellgrenze zu wählen. Denn durch die kurze Brennweite erzielt man eine hohe Schärfentiefe, was bedeutet, dass der Bereich der auf dem Bild scharf dargestellt wird auch weit hinter das fotografierte Objekt reicht. Doch nicht immer muss der Hintergrund gestochen scharf sein. Unschärfe ist häufig als Stilmittel sogar gewünscht. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von dem sogenannten Bokeh. Der Begriff beschreibt den kunstvoll unscharf verwaschenen Hintergrund eines guten Bildes. Soll ein derartiger Effekt bei einem Makrobild erzeugt werden, fällt die Wahl des Objektivs nicht auf die bereits genannten kleineren Brennweiten. Hier sind eher Optiken mit hohen Brennweiten, etwa 50-200 Millimeter und mehr, gefragt. Dadurch wird der Bereich, in dem ein Objekt auf dem Bild scharf dargestellt werden kann sehr viel kürzer als bei Objektiven mit sehr kleinen Brennweiten. Ist das Fotomotiv gut fokussiert, was bei derart kleinen Objekten im Makrobereich etwas Gefühl bedarf, entsteht ein wunderschönes Bokeh was den Blick des Betrachters schmeichelt.

Neben den speziellen Objektiven benötigen professionelle Filmemacher und Fotografen noch weitere Hilfsmittel, um gute Makro-Bilder zu aufzunehmen. Ein Stativ ist meist zwingend für gute Ergebnisse im Makrobereich. Durch das Ruhigstellen der Kamera kann man sich besser auf den korrekten Fokus konzentrieren und so korrekt scharf gestellte Bilder erzeugen.

Makro ist nicht aus Foto und Film wegzudenken. Sobald ein kleines Detail Mittelpunkt eines Bildes oder einer Szene werden soll, führt kein Weg an der Makro-Technik vorbei. Ihre Objektive und Techniken erlauben es Kleines auf die ganz große Leinwand zu bringen. 

Noah Lagemann

Noah ist Mediendesigner, Konzepter und Kameramann bei J&J Media. Als Freigeist überzeugt er unsere Kunden durch innovative Designs und Ideen. Er ist für fesselnde Geschichten in unseren Filmen verantwortlich und setzt diese auch als Kameramann am Set um.

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